Seppy's Blog

Geschichten von Christa Koinig - erscheinen jeden Sonntag im Kurier
13.03.2022

Wie Oberläufer Muck den Krieg verhinderte

Seit Tagen tun mir Hals und Kopf weh, die Nase rinnt, das Virus hat auch mich erwischt. Ich darf nicht mehr aus dem Haus, und das ist schon recht langweilig. Also hab’ ich mir alte Filme angeschaut. Der älteste Film war „Der kleine Muck“, eine Geschichte aus dem Orient.

Da geht’s um einen kleinen Buben mit einem guten Herzen. Aber er und sein Vater waren sehr arm, so konnte der kleine Muck nicht einmal die Schule besuchen. Dabei wollte er doch nur klug werden und ein bisschen Glück im Leben haben. Irgendwann hörte er die Geschichte vom Kaufmann, der das Glück zu verkaufen hat, also machte er sich auf die Suche nach ihm und erlebte dabei so manches Abenteuer. Das spannendste aber war, dass er Zauberpantoffel fand, mit denen er schneller laufen konnte als irgendjemand anderer auf der Welt. So kam es, dass er im Land des mächtigen Sultans dessen Oberleibläufer wurde, und er musste wichtige Botschaften möglichst schnell in andere Länder bringen. Eines Tages sollte er dem Herrscher des Nachbarreiches ein Brief übergeben, eine Kriegserklärung. Der Sultan war es dem Nachbarn nämlich neidig, weil dort die Sonne früher aufging als in seinem eigenen Land, und er wollte sich dieses Land einfach nehmen. Muck hat diese garstige Nachricht freilich  nicht überbracht, und es hat keinen Krieg gegeben.

Das war natürlich ein Märchen. In echt müssen sich die Herrscher schon zusammen setzen und reden, damit es zu keinem Krieg kommt. Krieg nennt man es, wenn Länder richtig stark miteinander streiten und mit Gewalt und Waffen ein anderes Land zu etwas zwingen wollen. Krieg macht vieles kaputt, und es braucht dann viele helfende Hände, um alles wieder aufzubauen und friedlicher zu machen.

Euer Seppy

Text von Christa Koinig, erschienen im Kurier am 13.03.2022