Seppy's Blog

Geschichten von Christa Koinig - erscheinen jeden Sonntag im Kurier
20.12.2020

Weihnachtsstern und Weihnachtselfe

Wir haben heuer unsere Weihnachtswünsche per Post verschickt, mit eigenen Weihnachtskarten, für die wir gebastelt, gezeichnet oder fotografiert haben. Um es ganz besonders spannend zu machen, haben wir ausgelost, wer was tun soll.

Dazu haben wir einige kleine Zettel vorbereitet, ein paar Vorschläge drauf geschrieben, die Zetterl zusammengerollt und in einen Korb gegeben, so wie Lose bei einer Tombola. Dann hat jeder ein Los ziehen können. Wem es nicht gefallen hat, der konnte es gegen ein anderes austauschen.

Omama hat ein Zetterl gezogen mit der Aufschrift WEIHNACHTSKEKS. „Nein“, hat sie gesagt, „Weihnachtskeks bastle ich nicht, die backe ich“, und sie hat ein anderes Los genommen, darauf stand CHRISTBAUM.

Dann kam Kasperl dran, er hat WEIHNACHTSSTERN gezogen und gemeint, dass das eh ganz leicht zu zeichnen wär’.

Dann war ich dran, ich wollte unbedingt was fotografieren, aber ich hab REDNOSED REINDEER gezogen, aber woher nehme ich jetzt ein Rentier mit einer roten Nase? Also hab’ ich ein anderes Los genommen. WEIHNACHTSELFE, ja das gefällt mir, das ist ganz leicht, hab’ ich mir gedacht.

Omama war als erste fertig, sie hat Stoffresterln auf die Karte geklebt und daraus einen wunderschönen Christbaum gezaubert. Kasperls Karte war ein bissl eigenartig, denn seine Zeichnung hat irgendwie ausgesehen wie Spinat mit Spiegel-Ei. Wir haben ihn fragend angeschaut, aber dann festgestellt, es war doch ein WEIHNACHSSTERN, aber ein misslungener Blumenstock. Wir haben Kasperl zwar nicht ausgelacht, aber schmunzeln mussten wir schon.

Das war aber noch nichts gegen mein Foto. Wahrscheinlich habe ich mich verlesen, denn es war keine WEIHNACHTS-ELFE, sondern ein WEIHNACHTS-SELFIE geworden.

So viel gelacht haben wir schon lange nicht, aber Weihnachten ist ja ein fröhliches Fest.

Christa Koinig, Kasperl, Seppy und Omama aus dem Linzer Puppentheater wünschen FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!

Text von Christa Koinig, erschienen im Kurier am 20.12.2020