Seppy's Blog

Geschichten von Christa Koinig - erscheinen jeden Sonntag im Kurier
13.09.2020

Der eingebildete Gockelhahn

So, jetzt haben wir den Salat. Na, eigentlich haben wir ihn nicht ....., also was jetzt? Der Reihe nach: Omama hat ein Geschenk bekommen, einen Gockelhahn, Heribert heißt er. Zugegeben, er ist wirklich fesch, aber so wichtig ist er dann auch wieder nicht, dass er alles tun und lassen kann, was er will.

Und jetzt komm’ ich wieder zum Salat. In Omamas Gemüsegarten gab’s noch das letzte schöne Salathäuptel, auf das wir uns schon recht gefreut hatten, Kasperl und ich. Und was ist damit passiert? Dieser freche Heribert ist über den Gartenzaun geflogen, hat die Salatblätter abgerissen und verstreut, und jetzt steht im Gartenbeet nur mehr ein einsamer kahler Strunk. Aber das ist längst nicht alles, was dieser Gockel bis jetzt angestellt hat. Er ist mir nichts dir nichts in die Küche hinein spaziert und hat frech und neugierig überall herumgestöbert. Dann hat er die Ostereier-Farben gefunden und damit seine Federn selber gefärbt, um noch prächtiger auszuschauen. Seither sind leider auch die Küchenwände rundherum bunt beschmiert. Mit seinen gefärbelten Federn wollte er wohl den Hühnern am Hof imponieren. Die törichten Junghühner konnte er mit seinem eitlen Gehabe zwar beeindrucken, aber den anderen Hühnern ist er ziemlich wurscht. Aber mir is’ er nimmer wurscht. Stellt euch vor, dieser Gockel will jetzt tatsächlich auch bei uns im Theater mitspielen. Was glaubt der, wer er ist? Ein eingebildeter Gockelhahn, sonst nichts. Ich sag’, das kommt gar nicht in Frage!

Aber da habe ich nicht mit Kasperl gerechnet. Er meint nämlich, wir sollen dem eitlen Gockel eine Chance geben und ihn ausnahmsweise mitspielen lassen. Und weil Kasperl aus allem eine lustige Geschichte machen kann, hat er gleich zu schreiben begonnen.

Das Stück „Der eingebildete Gockelhahn“ spielen wir  vom 16. bis 27.9. Alle Termine findet ihr auf  www.puppentheater.at

Das Linzer Puppentheater ist 50 Jahre jung.

Kommt und feiert mit uns vom 17. bis 20. September

Euer Seppy

Text von Christa Koinig, erschienen im Kurier am 13.09.2020